MASSARBEIT
nach einer Idee von László Costanza
Wir alle haben guten Grund, uns für einmalig zu halten.
Auch der bescheidene jüdische Schneider Jacob A. Pfefferkorn, Inhaber eines Geschäfts für exquisite Herrenmode an der Lower East Side, New York City, hält sich dafür, und ebenso der Gangster Meyer Landsberg. Dieser befindet sich in einer unangenehmen Situation: Er wartet im Gefängnis von Rykers Island auf seine Hinrichtung, ein Umstand, der seine Geliebte Molly und die Mitglieder seiner Organisation, Rosenblatt und Finkelstern, in einige Unruhe versetzt. Während Finkelstern und Rosenblatt versuchen, ihre Ratlosigkeit in Schnaps zu ertränken, gerät Molly auf der Suche nach einer würdigen Abschiedsgarderobe für ihren Liebsten in Pfefferkorns Modegeschäft – und mit einem Schlag sehen Meyers Zukunftsaussichten alles andere als trübe aus ...
Maßarbeit - ein Stück aus dem New Yorker Einwanderermilieu der dreißiger Jahre - ist eine Komödie um spitze Scheren, scharfe Waffen und noch schärfere Geistesblitze ...
Der Autor
László Costanza (eigentlich: László Ignác) wurde am 24.10.1911 als Kind eines jüdischen Gymnasiallehrers und seiner Lebensgefährtin, einer Schauspielerin aus Wien, in Brünn geboren.
Nach dem Ende der Donaumonarchie übersiedelte die Familie nach Wien. Dort nahm der junge László nach der Matura ein Studium der Geschichtswissenschaften auf. Schon bald begeisterte er sich jedoch fürs Theater und begann als Schauspieler in wechselnden Engagements bei kleinen Bühnen innerhalb der Stadt Wien.
Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland im März 1938 emigrierte er als „Halbjude“ zunächst nach Prag, dann, im Jahr darauf, nach Frankreich. Im Juni 1940 verließ er Paris und schlug sich über die Pyrenäen nach Spanien und weiter nach Portugal durch. Auf die Vermittlung eines Freundes gelangte er schließlich im August 1941 in den Besitz eines Visums für die Vereinigten Staaten. Das Schiff, das ihn von Lissabon nach Liverpool bringen sollte, stach am 10.September 1941 in See. Wenige Tage nach dem Auslaufen wurde das Schiff zum Opfer eines deutschen U-Bootangriffs und sank. Costanzas Name befand sich nicht auf der Liste der Überlebenden
Costanza verfasste Drehbücher, Rohdrehbücher und einige Theaterstücke, meistens Komödien. Von seinen Stücken wurde zu seinen Lebzeiten keines veröffentlicht. Einzelne Theaterstücke, Fragmente und Skizzen fanden sich im Nachlass Friedrich Torbergs. Eine systematische Edition steht noch aus.